Der Reiter nimmt den Zügel auf und das Pferd ist lahm. In manchen Fällen ist der Takt im Schritt schon am langen Zügel nicht mehr sicher geregelt. Auch beim weiteren Reiten ist das Pferd lahm oder zeigt massive Taktfehler – im Trab kann man das dann meist auch sehr gut erkennen. Das Pferd tritt mit einem der Hinterbeine “kürzer”. Das Pferd läuft am Halfter an der Longe allerdings in den meisten Fällen lahmfrei und auch auf der Weide ist auch nichts zu erkennen.

Trotz intensiver Untersuchung, kann der Tierarzt nichts finden. Und jetzt?

Zügellahm!

Eine Diagnose, die man als Reiter sehr ungern hören möchte, denn es ist eine Lahmheit, die durch reiterliche Fehler entsteht.

Die Ursachen für ein zügellahmes Pferd können vielfältig sein:

  1. ein unruhige und rückwärts wirkende Hand des Reiters
  2. ein verspannter Reiter
  3. fehlende Halbe Paraden
  4. zu kurze Zügel
  5. ein Reiter, der nicht unabhängig von der Hand sitzen kann.
  6. ein unruhiger Sitz, der klemmende Oberschenkel, der unruhige Unterschenkel, ein zu weit nach hinten verlagerte Oberkörper.
  7. Ein übereiltes Tempo oder zu viel und zu frühe versuchte Versammlung
  8. Das Pferd wird konsequent unter tempo geritten, da man fälschlicherweise davon ausgeht, dass sich das Pferd „setzen“ soll
  9. Es liegt am verspanntenn Rücken und am über längere Zeit nicht losgelassenen Pferd.
  10. Es ist die Nase, die die meiste Zeit hinter der Senkrechten verbleibt und die fehlerhafte Anlehnung.
  11. Fehlendes Zügel aus der Hand kauen lassen
  12. Nicht selten liegt es auch daran, dass die Ausbildung nicht vielseitig ist
  13. Zu früh zu viel verlangt wird
  14. die Pferde zu wenig Freilauf und Weidegang haben
  15. ein unpassender Sattel oder Zahnprobleme können ein übriges tun

Zügellahmheit entsteht immer dann, wenn sich das Pferd unter dem Reiter verspannt, wenn es im weiteren Verlauf Schmerzen hat. Dabei verspannt es sich im Kiefer, Genick, Oberhals, Rücken, Hinterhand, Bauch, Unterhals und im Bereich des Pferdemaules. Also im gesamten Körper.


Wenn sich Pferd und Reiter nachhaltig in den mit Kreisen versehen Bereichen verspannen, wird es mit der Zeit zügellahm. Auch die Bemuskelung des Pferdes verändert sich. Ist dieser Punkt erreicht, wird es Zeit, seine Reiterei umzustellen, damit aus einer ersten Zügellahmheit keine irreparablen Schädigungen des Pferdes werden.

Zügellahmheit kann so schnell verschwinden, wie sie gekommen ist

Setzt man auf ein Zügellahmes Pferd einen erfahrenen und einfühlsamen Reiter mit einem vom Sitz unabhängigen Hand, dann ist die Zügellahmheit nicht selten wie weg geblasen. Für einen selbst ist das dann mehr als frustrierend, denn man hat versucht, alles richtig zu machen, um sein Pferd gesund und losgelassen zu erhalten. Da Zügellahmheit in den meisten Fällen aus Verspannung resultiert, lässt sich sie sich durch ein losgelassenes Pferd auch wieder beseitigen.


Longieren hilft. 

Beim Longieren ist das Pferd mit Dreieckszügeln so lang ausgebunden, dass es sich vorwärts-abwärts in die Tiefe dehnen kann.Beim Longieren gibt es sehr unterschiedliche Einschätzungen über das richtig und das falsch.

Viele Menschen vertreten die Ansicht, dass man das Pferd ausschließlich mit Kappzaum longieren sollte und auf keinen Fall eine Longe in den Gebissring einschnallen darf, um dem Pferd nicht unnötige Schmerzen zuzuführen. Um jedoch eine Zügellahmheit zu beseitigen, muss das Pferd wieder lernen, das Gebiss anzunehmen. Wenn es kein Gebiss im Maul hat und nicht ausgebunden wird, kann es das nicht.  Will man ungern die Longe an das Gebiss anhängen, kann man es folgendermaßen handhaben: Man verschnallt an der Trense mit den Dreieckszügeln ausbinden. Die Dreieckszügel müssen allerdings so lang sein, dass sich das Pferd in eine Dehnungshaltung begeben kann. Dann schnallt man über die Trense einen Kappzaum und befestigt daran die Longe. Beim Lognieren kann man dann Stangenarbeit einbinden. 

Ein korrekter Sitz hilft!

Ein von der Hand unabhängiger Sitz, bei dem der Reiter tief und elastisch im Pferd mitschwingt, ist die Grundlage. Dabei soll der Reiter im Schwerpunkt sitzen, die Hand ist eine Faustbreit über dem Widerrist zu führen und man sollte vom Ellbogen bis zum Pferdemaul eine gerade Linie ziehen können.

Die Halben Paraden sind unverzichtbar und sollten alle zwei bis drei Tritte vermehrt am äußeren Zügel gegeben werden und mit einem gefühlvollen Nachgeben der inneren Hand enden. Sie dienen der Genickkontrolle, Hinterhandkontrolle, zur Tempokontrolle und zum Vorbereiten neuer Übungen und Lektionen, für jeden Handwechsel für Übergänge, Tempounterschiede und zur Versammlung.

Das richtige Tempo 

… und die richtigen Übungen und Lektionen zur rechten Zeit, eine dem Pferd angepasste Lösungsphase verhindern, dass aus Taktfehlern Gangfehler und aus Gangfehlern Zügellahmheit wird.

Das richtige Zügelmaß

entscheidet über losgelassen oder verspannt. Ein zu kurzer Zügel führt im ersten Schritt zu Verspannungen und endet nicht selten in einem zügellahmen Pferd. Da ein Zügellahmes Pferd nicht selten auch Rückenprobleme hat, muss der verspannte Rücken wieder zum Schwingen kommen. Dazu eignet sich das Galoppieren im leichten Sitz bestens. Klettern ist eine sehr gute Möglichkeit, verspannte Muskeln zu lockern und dabei gleichzeitig die Muskulatur in Vor- und Hinterhand gleichermaßen aufzubauen. Den Pferden macht die Arbeit im Gelände Spaß und der ein oder andere knackige Galopp – gerne auch bergauf – pustet die Lunge einmal richtig durch.

Kleinere Sprünge im Gelände schaffen die notwendige Losgelassenheit. Dabei ist die Höhe nicht das entscheidende, sondern dass das Pferd in einem ruhigem und kontrollierbaren Tempo über den Sprung geht.

Zügellahmheit ist auch eine Lahmheit. Nur kommt sie nicht aus den Beinen, sondern aus dem Rücken und wie der Begriff sagt, wird sie durch Fehler beim Reiten hervorgerufen.

Der Rücken ist das Bewegungszentrum des Pferdes. Wenn der Rücken zum Schwingen kommt, die Nase bei ausreichend vorgelassenem Hals an der Senkrechten ist, die Anlehnung korrekt, arbeiten die Muskeln unverspannt und aus einem zügellahmen Pferd wird in kürzester Zeit wieder ein taktreines Pferd, was zufrieden mit ruhig pendelndem Schweif immer wieder abschnaubend, losgelassen auf kleinste Hilfen des Reiters reagieren kann.

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