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Die ersten Übungen an der Hangbahn erfolgen im Schritt am langen Zügel mit Genickkontrolle.

 

Kurt Albrecht von Ziegner – einen Schüler von Paul Stecken – hat vor vielen Jahren die Hangbahn entwickelt. Verspannte Pferde lassen sich schneller los, sie schnauben entspannt ab, sind zufrieden, haben Spaß an der Bewegung und nebenbei baut man auch noch die Muskulatur des Pferdes auf.

Die Hangbahn ist ein schräges Gelände, auf dem man mit dem Pferd bergauf und bergab reiten kann und die Schrägen nutzt, um Gleichgewicht, Geschicklichkeit und Trittsicherheit des Pferdes zu fördern. Das Pferd baut durch dieses Training Kraft auf, die Hankenbeugung und damit die Beweglichkeit der Hinterhandgelenke wird verbessert. Darüber hinaus haben Pferde an diesen kleineren und größeren Klettertouren auch noch richtig Spaß.

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Grafische Darstellung einer Hangbahn
Aus: „Elemente der Ausbildung“ von Kurt Albrecht von Ziegner

 

Jeder erfahrene Reiter kennt die mannigfachen Probleme, die bei der Ausbildung auftreten können. Fast alle diese Probleme (wenn sie nicht gerade klinischer Natur sind) haben ihre Ursache in der mangelnden Losgelassenheit des Pferdes. Wenn man nicht in der Lage ist Steifheiten und Verspannungen zu beseitigen, dann geht leider nichts: kein Takt, keine Anlehnung, keine Durchlässigkeit, ganz zu schweigen von Geraderichten, Schwung und Versammlung.

Das erste Augenmerk ist also auf die Losgelassenheit zu richten, auch wenn sie in der Skala der Ausbildung erst an dritter Stelle steht. Sie begleitet uns durch die gesamte Ausbildung des Pferdes. Bis in ein hohes Alter und bis zu jedem Ausbildungsstand. Um die Losgelassenheit des Pferdes zu unterstützen und um es gleichzeitig auf abwechslungsreiche Art zu gymnastizieren, was ja der Hauptzweck der Dressur ist, ist die Hangbahn eine wirkungsvolle und dabei schonende Ausbildungshilfe.

Die Hangbahn ist ein „Reitplatz“ mit einem leicht abfallenden Gelände von unterschiedlichen Formationen. Wenn sich die Möglichkeit bietet, kann man dafür ein Waldgelände oder eine Wiese mit einem Neigung der Bahn von ca. zehn Grad verwenden. Eine Hangbahn sollte zwei ebene lange Seite von 60 und 80 Metern und zwei schräg ansteigende beziehungsweise abfallende kurze Seiten haben. Diese sind zwischen 30 und 40 Metern lang. Die Ecken sind stark abgerundet. Die Linien für den Handwechsel sind vorgegeben.

Der Trainingseffekt ist groß, der durch das Reiten von beispielsweise auch großen gebogenen Linien auf leicht ansteigendem und abfallendem Boden zustande kommt. Auf einer Hangbahn können alle grundlegenden Hufschlagfiguren geritten werden. Zirkel, Handwechsel durch die Halbe und ganze Bahn.

 

Sinnvoller Trainingsaufbau

Wenn man mit der Arbeit an der Hangbahn beginnt sollte man zuerst im Schritt am langen Zügel reiten. Dabei sollte das Pferd in einem entspannten Mittelschritt gehen. Der Hals dehnt sich vorwärts-abwärts, die Rückenmuskeln sind locker und der Schritt ist taktrein.

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Zu Beginn reitet man m Schritt am langen oder mit hingegebenem Zügel, damit sich das Pferd an die Bodenverhätlnisse gewöhnen kann.

 

Man sollte als Reiter die Bügel etwas kürzer schnallen und im Entlastungssitz reiten. Die Hände folgen der Nickbewegung des Pferdes, alle zwei bis drei Schritte sollte man eine Halbe Parade am äußeren Zügel geben. Eine konstante und gefühlvolle Anlehnung sollte das Ziel sein. Da sich das Pferd an die ständig wechselnden Steigungen und das Gefälle anpassen muss, ist es nicht notwendig, das Pferd vermehrt zu treiben. Die Pferde geben den Rücken von selbst her und die Hinterbeine schieben vermehrt unter den Schwerpunkt.

Der Reiter muss mit den Bewegungen mitgehen und fordert durch das abwechselnde Dehnen (bergauf) und Zusammenschieben (bergab) eine ständige Veränderung des Schwerpunktes. Die Kräfte der Hinterhand wechseln zwischen Schubkraft und Tragkraft.

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Auf der Hangbahn im Schritt bergauf reitet man im mittel- oder starken Schritt. Dabei soll sich das Pferd vorwärts abwärt dehnen und so den Rücken hergeben.

 

Durch diesen Zieharmonika-Effekt werden allmählich sämtliche Verspannungen im Rücken- und Halsbereich gelöst, Losgelassenheit und Durchlässigkeit erreicht.

Gerade bei der Bergaufarbeit schnauben die Pferde regelmäßig ab. Zu Beginn der Arbeit neigt manches Pferd dazu, bergauf mit erhobenem Kopf zu „hüpfen“ oder zu galoppieren und bergab geraten sie schnell ins Schlingern. Wenn die Pferde gelernt haben, mit dem ständigen Wechsel zwischen bergauf und bergab umzugehen, wird sich das mit der Zeit legen. Wenn man die Hangbahn für die Schrittarbeit nutzt, reitet man bergauf im starken Schritt, auf der Ebene im Mittelschritt und bergab im versammelten Schritt.

Wenn die Schrittarbeit gefestigt ist, kann man mit der Trabarbeit beginnen. Das Pferd sollte dazu schon eine korrekte Anlehnung gefunden haben, das Gebiss annehmen. Im Trab erfolgt die Arbeit dann genau wie im Schritt. Beim bergaufreiten werden die Tritte verlängert, auf der Ebene reitet man im Arbeitstrab und bergab im versammelten Trab. Besonders bergauf kann man dann immer wieder Zügel aus der Hand kauen lassen reiten. Dadurch wird die Dehnungsbereitschaft verbessert und die Pferde lernen den Hals fallen zu lassen.

Der Galopp ist die schwierigste Gangart an der Hangbahn, zugleich jedoch die effektivste. Die Muskulatur des Rückens und der Sprunggelenke wird stark beansprucht, da die Hinterbeine beim bergaufreiten weiter unterspringen müssen.

Wenn man es schafft, dass das Pferd nach vier bis fünf Trainingseinheiten auf der Hangbahn im Rhythmus bergauf Galoppsprünge verlängern gehen kann und bergab die Galoppsprünge verkürzt oder seitlich auszuweichen, sich zu verwerfen oder sich auf die Hand zu legen, haben Reiter und Pferd eine gute Arbeit geleistet.

Wenn man diese Arbeit in den Grundlagen perfektioniert hat und die Pferde losgelassen sind, kann man die Anforderungen durch die Arbeit mit Stangen oder Cavaletti noch etwas steigern. Man sollte die Stangen dann zu Anfang allerdings erst einmal nur beim bergaufreiten einsetzen und das in Schritt und Trab.
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Ich habe das Hangbahntraining mit einem Sprung über einen niedrigen Baumstamm beendet. Auch ein Dressurpferd hat daran richtig Spaß und es macht den Rücken wunderbar locker!J

 

 

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