Checkliste zur Selbstanalyse von Deinem Pferd!
Probleme in der Ausbildung eines Pferdes haben immer mehrere Ursachen. Selten ist es ein Punkt allein, der dafür sorgt, dass sich das Pferd verspannt oder dass es irgendwie nicht weitergeht.
Sich mit dem Verhalten des eigenen Pferdes zu befassen, Reaktionen und Verhaltensweisen zu erkennen, einschätzen und zuordnen zu können und in bestimmten Fällen vorauszusehen, erleichtert die Ausbildung. Darüber kann man Probleme frühzeitig erkennen und auftretende Schwierigkeiten beseitigen.
Auch der Umgang mit Artgenossen ist ein Hinweis auf die Gesamtsituation des Pferdes!
Verspannungen, Steifheiten und Unwilligkeiten weisen in den meisten Fällen daraufhin, dass etwas nicht so korrekt läuft, dass sich das Pferd unter dem Reiter loslassen kann.
Die folgenden Fragen und Antworten geben ermöglichen eine erste Einschätzung über die Situation Deines Pferdes
Was sagt die Muskulatur?
Oberlinie und Gesamtbemuskelung eines Pferdes sagen alles! Hat man sein Auge geschult, kann man anhand des Erscheinungsbildes eines Pferdes und seiner Bemuskelung auch das Verhalten unter dem Reiter, reiterliche Fähigkeiten und Defizite, Ausbildungswege und Fehler in der Ausbildung erkennen. Auch sieht man, ob der Sattel passt, zu eng und zu weit oder fehlerhaft gepolstert ist.
FALSCH
RICHTIG
Korrekt bemuskeltes 8-jähriges Pferd. Die Wirbelsäule ist in den gut entwickelten langen Rückenmuskel „eingebettet“. Die Oberlinie ist harmonisch. Der Rücken ist „oben“. Die Kruppe ist rund.
Wie sieht der Rücken mit Bauch aus?
Dieses Pferd hat eine sehr schwache Bauch- und Rückenmuskulatur. Das macht ein Reitpferd krank.
Wie sieht Dein Pferd von der Oberlinie aus? Wie das erste/linke Foto oder eher wie das zweite/rechte?
Der Hals
Prüfe, wie es bei Deinem Pferd aussieht:
– Unterhals oder
– einem Loch vor dem Schulterblatt
– einen Unterhals?
Wichtig!
Wenn sich die Muskulatur aufgrund von Verspannungen und möglichen Schmerzen und damit verbundenen kompensatorischen Bewegungsabläufen verändert, ändert sich bei vielen Pferden auch das Verhalten.
Manche Pferde werden triebig, andere widersetzlich und wieder andere werden schreckhaft. Wie ist es bei Deinem Pferd? Hat sich das Verhalten geändert? Wenn ja, wie stellt es sich dar?
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Wie verhält sich das Pferd beim Aufsitzen
Ein Pferd hat beim Aufsteigen stehenzubleiben – wenn nicht, dann kann das am Rücken liegen!
Steht ein Pferd beim Aufsteigen nicht unbeweglich auf der Stelle, zieht es dem Reiter die Zügel auf der Hand, läuft direkt los und widersetzt sich, kann das auf Schmerzen, aber auch auf eine nachlässige Erziehung zurückzuführen sein.
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Wie bewegt es sich zu Beginn des Reitens
Man beobachtet meist drei Verhaltensweisen, wenn der Reiter mit dem Reiten beginnt:
- das Pferd schreitet entspannt und fleißig vorwärts und schnaubt im Idealfall schon die ersten Male zufrieden ab. Dann hat man alles richtig gemacht.
- Das Pferd rennt eilig los und zieht dem Reiter den Zügel aus der Hand. Meist strecken diese Pferde ihren Kopf nach vorne und pinseln unruhig mit dem Schweif. Sie sind verspannt und verkrampft. Mangelnder Weidegang und Ausbildungsfehler sind oft der Hintergrund. Auch am unpassenden Sattel kann es liegen.
- Das Pferd klemmt, tritt gegen den Schenkel und will nicht vorwärts, legt die Ohren an und hebt unwillig den Kopf hoch. Die Bewegungen sind hölzern. Hinweise auf reiterliche Fehler, ggf. kommt ein unpassender Sattel hinzu. Bei einem solchen Verhalten ist die Ausbildung grundsätzlich zu überdenken und konsequent nach den Fehlern zu suchen. In schweren Fällen sollte man einen Tierarzt und anschließend einen Osteotherapeuten konsultieren, um dem Pferd Linderung zu verschaffen.
Wie verhält sich Dein Pferd? a, b oder c
11) Welche Verhaltensweise zeigt das Pferd bei Lektionen und Übungen?
(__) Im Idealfall lässt sich das Pferd los, ist durchlässig, reagiert auf kleinste und feinste Hilfen, hat ein aktives Hinterbein. Verstärkungen und Versammlung erfolgen spielerisch.
(__) Ist das Pferd bei Übungen und Lektionen unwillig und verspannt?
Wie verhält es sich bei neuen Anforderungen?
Die meisten Pferde sind bei neuen Anforderungen schnell aufgeregt. Geht man beispielsweise bei Übungen und Lektionen, vielleicht auch die ersten Male des Verladens mit Ruhe und Geduld vor, dann entspannt sich jedes Pferd wieder in kurzer Zeit.
Knirscht es nach einer gewissen Zeit des Reitens mit den Zähnen
Zähneknirschen ist meist auf mangelnde Losgelassenheit und Stress zurück zu führen.
Neigt es zu Bocken und Steigen?
Neben charakterlichen Problemen und Nachlässigkeiten in der Erziehung ist Bocken und Steigen meist auf mangelnde Losgelassenheit und Stress zurückzuführen.
Befassen Sie sich mit den Befindlichkeiten Ihres Pferdes, lernen Sie in der Muskulatrur zu lesen und lernen Sie darüber, Fehler schon in der Entstehung zu erkennen und diese zu beseitigen.
Ich zeige Dir gerne wie man das macht!